Krypto-Regulierung kommt 2023

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Krypto-Regulierung kommt 2023

Beschlossen: Die Krypto-Regulierung kommt | Es ist bereits einige Tage her. Am 30. Juni 2022 einigten sich die Vertreter des EU-Parlaments und der EU-Mitgliedsstaaten auf ein neues Regelwerk unter dem Namen „Markets in Crypto Assets“.

Erst knapp zwei Wochen später – am 12. Juli – traute sich dann auch die ARD, darüber zu berichten. Das zeigt einerseits, welche fragwürdigen Prioritäten Deutschlands Nummer 1 bei den Öffentlich-rechtlichen setzt. Andererseits schien es aber von irgendwo her genug Druck zu geben, das 3 Billionen Euro schwere Thema Krypto-Währungen nicht ganz unter den Tisch fallen zu lassen.

Bevor wir Ihnen dieses bedeutende – ab 2023 in Kraft tretende – Regelwerk in Ausschnitten darlegen, wollen wir noch ein paar amüsante Fakten und Kommentare zum Thema preisgeben. Der absolute Hammer kam vom deutschen EU-Parlamentarier Martin Schirdewan. Zitat:

Krypto
Es gibt aktuell circa 1 Milliarde Krypto-Anleger weltweit.

„Schätzungsweise jeder vierte Bitcoin-Anleger hat einen kriminellen Hintergrund. Da tummeln sich Drogenkartelle, da wird Terror finanziert, Waffenhändler und Menschenhändler waschen ihr schmutziges Geld.“ Ok, Herr Schirdewan. Machen wir mal die Hochrechnung. Es gibt aktuell circa 1 Milliarde Krypto-Anleger weltweit. Die Weltbevölkerung liegt bei 8 Milliarden. Bedeutet: jeder achte Erdling hat zumindest ein paar wenige Taler im Kryptomarkt investiert – einfach nur um nichts zu verpassen. Der Markt könnte ja irgendwann mal boomen. Von denen ist nun jeder vierte ein Krimineller. Das sind exakt 250 Millionen Terroristen. Herr Schirdewan: Soviel Terror, Drogen, Waffen und Menschenhandel wünschen Sie sich nicht wirklich …

Wir wissen nicht, wie es Martin Schirdewan ins EU-Parlament geschafft hat. Wir wissen aber, das er da nicht hingehört. Da gibt es wirklich passendere Anstalten, die sich mit der Betreuung solcher Patienten auskennen.

Auch nicht schlecht war das Geschwurbel des CSU-Abgeordneten Markus Ferber. Der EU-Parlamentarier behauptete, dass Krypto-Transaktionen von Privatpersonen nicht erfasst werden. Das ist natürlich kompletter Unsinn. Denn jede einzelne Transaktion – egal ob in Deutschland oder Djibouti getätigt – ist erfasst und öffentlich einsehbar. Der public ledger ist ein Grundprinzip beim erfassen und veröffentlichen von Transaktionen via Kryptowährungen. Herr Ferber muss nur auf die Webseite blockchain.info gehen. Da kriegt er sogar die neuesten Transaktionen im Live-Ticker.

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War bei der Krypto-Regulierung dabei: CSU-Abgeordneter Markus Ferber.

Aber die Intelligenzbestie Ferber hat da natürlich einen wunden Punkt angesprochen. Zumindest ausserhalb der EU gibt es in diversen Ländern Möglichkeiten, Krypto-Accounts unter falscher Identität anzulegen. Das ist vergleichbar mit einem Nummern-Account in der Schweiz. Schweizer Nummernkonten werden übrigens auch gern von Kriminellen genutzt. 

Markus Ferber behauptete weiter, dass die jüngsten Kurs-Kapriolen bei Kryptowährungen zeigen, wie riskant und spekulativ Kryptogeld ist. Das sei ein Grund mehr, diese endlich zu regulieren. 

Herr Ferber: Schauen Sie bitte mal auf die jüngsten Kurs-Kapriolen des Euro. Wir haben 9 Prozent Inflation in der EU. Regulieren Sie das doch mal eben. Das würde uns allen wirklich helfen. Und fragen Sie die vorbestrafte Frau Lagarde in der EZB mal , wann sie gedenkt, ihren Hut zu nehmen. Besser heute als morgen. 

Genug damit. Wir kommen zum neuen Geldwäsche-bekämpfenden Regelwerk „Markets in Crypto Assets“. Wie gesagt: Start ist 2023. Hier sind die Details …

Krypto-Regulierung – Punkt 1: Nachverfolgbarkeit bei Überweisungen

Krypto
Krypto-Plattformen müssen künftig Informationen über Sender und Empfänger archivieren, wenn sie Transaktionen abwickeln.

Die EU will mit der neuen Krypto-Regulierung Überweisungen nachverfolgen können. Krypto-Plattformen müssen künftig Informationen über Sender und Empfänger archivieren, wenn sie Transaktionen abwickeln. Es spielt dabei keine Rolle, wie hoch der überwiesene Betrag ist. Im Fall der Ermittlung wegen Geldwäsche oder Terrorismus müssen Krypto-Plattformen die Information an die zuständigen Behörden weiterleiten. Die EU konzentriert sich auf den Moment, wo Kryptowährungen in herkömmliches Geld wie Euro oder US-Dollar umgetauscht werden. Direkte Transfers zwischen Inhabern von plattformunabhängigen Krypto-Wallets werden noch nicht verfolgt.

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Kleiner Tipp von der FinanzNews-Redaktion an die EU: Genau diese direkten Transfers zwischen Krypto-Wallets wären aber hoch interessant bei Ermittlungen gegen Geldwäsche oder Terrorismus. Wenn Sie sich nur auf den Moment konzentrieren wo Kryptowährungen in herkömmliches Geld wie Euro oder US-Dollar umgetauscht wird, dann sind sie nur an Steuer-Einnahmen auf Gewinne interessiert.

2: Stablecoins

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Das neue Regelwerk soll Inhabern von Stablecoins das Recht geben, ihr Geld kostenlos zurückzufordern.

Das neue Regelwerk soll Inhabern von Stablecoins das Recht geben, ihr Geld kostenlos zurückzufordern. Emittenten müssen ein Mindestniveau an Liquidität vorweisen. Sie werden zudem von der europäischen Bankenbehörde EBA überwacht. Kryptofirmen müssen einen registrierten Firmensitz in der EU haben, um Stablecoins emittieren zu können. Bei Stablecoins, die an nichteuropäische Währungen gekoppelt sind, wird es Beschränkungen geben.

3: Non-Fungible-Tokens (NFTs)

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Einige EU-Parlamentarier wollten auch, dass NFTs in die Regulierung einbezogen werden.

Einige EU-Parlamentarier wollten auch, dass NFTs in die Regulierung einbezogen werden. Doch viele EU-Länder waren dagegen. Ein Kompromiss sieht nun vor, dass Aufseher von solchen NFTs nur unter ganz bestimmten Bedingungen verlangen können, die Kryptovorschriften zu beachten. Sollten sie sich wie traditionelle Wertpapiere verhalten, können die MiFID-Finanzmarktregeln der EU zur Anwendung kommen. 

4: Klimaschutzauflagen

Letztes Thema in der neuen Krypto-Regulierung: Mit Blick auf den hohen Energieverbrauch im Zusammenhang mit Cyberwährungen wie Bitcoin müssen Kryptofirmen die Auswirkungen ihres Tuns auf die Umwelt und den Klimawandel offenlegen. Dabei sollen Standards genutzt werden, die die europäische Finanzmarktaufsicht ESMA entwerfen wird. Die EU-Kommission will innerhalb von zwei Jahren die Umweltauswirkungen von Kryptoassets bewerten und verbindliche Nachhaltigkeitsregeln einführen. Dies soll besonders für die energieintensiven Systeme gelten, die beim virtuellen Schürfen von Krypto-Blöcken zum Einsatz kommen.

Kryptowährung
Die EU-Kommission will innerhalb von zwei Jahren die Umweltauswirkungen von Kryptoassets bewerten und verbindliche Nachhaltigkeitsregeln einführen.

Anmerkung der FinanzNews-Redaktion: Energieintensive Systeme gehören schon bald der Vergangenheit an. Das ist nämlich genauso wie mit der Steinkohle. Wenn der letzte Klumpen Kohle geschürft wurde, dann geht das Licht aus im Schacht. Von 21 Millionen möglichen Bitcoins sind 19 Millionen bereits geschürft. Das was da so viel Energie kostet, hat also bald ein Ende. 

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